Hans und Brigitte Männel
Bilder und Informationen für den Straßenbahn- und Eisenbahnfreund
Die Bahnstrecke von Chur nach Arosa (Arosabahn auch Arosalinie, Aroserbahn oder Aroserlinie genannt) wurde von der Aktiengesellschaft Chur-Arosa-Bahn (ChA) errichtet. Seit 1914 verbindet sie die Graubündner Kantonshauptstadt Chur mit dem Kurort Arosa. Seit 1942 gehört sie zum Netz der Rhätischen Bahn (RhB).
In Chur fährt die Arosabahn bis heute vom Bahnhofsplatz quasi als "Straßenbahn" die ersten Kilometer durch das Stadtzentrum. Eine immer wieder diskutierte unterirdische Einführung ins Stadtzentrum bis zum Bahnhof konnte bislang nicht verwicklicht werden. Der der elektrische Betrieb mit 2.400 V-Gleichstrom wurde 1997 auf - wie im Netz der RhB üblich - auf 11 kV/16 2/3 Hz-Wechselstrom umgestellt. Damit ist der freizügige Einsatz der Triebfahrzeuge im Gesamtnetz grundsätzlich möglich.
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Die Arosabahn beginnt an den Gleisen 1 und 2 auf dem Vorplatz des Churer Bahnhofs. Zur Bahnstrecke Landquart – Chur - Thusis besteht eine Gleisverbindung. Diese wird jedoch im Personenverkehr nicht genutzt.
Auf den ersten 4 km fähren die Züge wie eine Straßenbahn durch die Churer Innenstadt.
Die zweigleisige Trasse führt an der Stadtmauer, dem Malteserturm und dem Obertor, dem Wahrzeichen der Graubündner Hauptstadt, entlang.
481 17.07.83 Chur Stadt |
Nach circa einem halben Kilometer wird die Stadtstrecke eingleisig und erreicht das Ufer der Flüsschens Plessur.
481 17.07.83 Chur Stadt |
Die folgende Haltestelle Chur Altstadt, in der Nähe des historischen Stadtzentrums, ist heute die einzige Haltestelle im Churer Stadtbereich.
481 26.07.92 Chur Stadt |
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1702 05.08.92 Chur Stadt |
Am Ortsausgang von Chur passieren die Züge das bis 1997 von der RhB genutzte Depotgelände Sand. Bis heute besteht dort für die Züge eine Ausweichmöglichkeit.
Anschließend verlässt die Bahnstrecke das Straßenplanum und verläuft neben der Straße bis zur 2001 aufgelassene Haltestelle Chur Sassal an der Stadtgrenze. Ab dort ist die Bahn unabhängig von der Straße trassiert und windet sich oft fernab von Ortschaften und Straßen durchs die Gebirgslandschaft des Schanfiggers Tal hinauf nach Arosa. In der Betriebsstelle Untersax besteht eine Ausweichmöglichkeit für die Züge.
486 05.08.92 Chur, Depot Sand |
Um insgesamt 1.155 Höhenmeter bis nach Arosa zu bewältigen sind zahlreiche Kunstbauten erforderlich: 53 Brücken, 19 Tunnel sowie 12 Lawinenschutz-Galerien.
Die größten Brücken sind das Langwieser Viadukt, das Gründjitobel-Viadukt sowie das Castielertobel-Viadukt. Längster Tunnel ist der 399 Meter lange Lüener Rüfe.
487 26.07.92 Peist |
Die beiden Bedarfshaltestellen Lüen-Castiel und Sankt Peter-Molinis liegen abseits größerer Bebauung.
Erster planmäßiger Halt ist Peist, wo auch Zugkreuzungen stattfinden. Kurz hinter dem Bahnhof wird der Frauentobel-Viadukt überquert. Peist ist Ausgangspunkt für Wanderungen zu den sehenswerten Erdpyramiden.
1703 05.08.92 bei Peist, Frauentobel-Viadukt |
Die Bahnhöfe entlang der Strecke, wie auch der nächste Halt Langwies, sind alle im gleichen Chaletstil gehalten.
1701 26.07.92 bei Langwies |
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1702 26.07.92 Langwies |
Hinter dem Bahnhof Langwies wechselt die Arosabahn die Talseite über den Langwieser-Viadukt, der mit 284 m Länge und 62 m Höhe, dass das größte Brückenbauwerk im Netz der RhB ist.
1702 26.07.92 Langwies, Langwieser-Viadukt |
Das beeindruckende Bauwerk überspannt die Schlucht der Plessur und des Sapünerbaches.
1702 26.07.92 Langwies, Langwieser-Viadukt |
Dann geht es weiter steil hinauf nach Litzirüti. Eine weitere Ausweichmöglichkeit besteht in der folgenden Betriebsstelle Haspelgrube.
482 05.08.92 bei Litzirüti |
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484 05.08.92 bei Litzirüti |
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1703 05.08.92 Litzirüti |
In rund 1.700 m Höhe wird nach 25,7 Kilometern der Endbahnhof Arosa erreicht.
1702 26.07.92 Arosa |
Rhätische Bahn
CH 7000 Chur
Spurweite: 1.000 mm
Elektrischer Betrieb: 11 kV/16 2/3 Hz-Wechselstrom (bis 1997: 2.400 V-Gleichstrom)
KBS 930: Chur - Arosa, 25,7 km
Maximale Neigung: 60 ‰
11.12.1914: Eröffnung durch die unabhängige Bahngesellschaft Chur–Arosa-Bahn (ChA).
1942: Übernahme der ChA durch die RhB.